Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es bereits eine Seltenheit, dass die Hauptorte benachbarter Kantone nicht mit einer direkten Eisenbahnlinie miteinander verbunden waren. Die fehlende Linie zwischen Luzern und Aarau war ein solcher Fall. Dank dem kleinen Umweg über die bestehenden Hauptlinien via Olten gab es wenig Bedarf für eine direkte Verbindung durchs Surental (LU) bzw. Suhrental (AG) dem natürlichen Geländeverlauf entlang. Dazu kam die Uneinigkeit der Kantone über das zu favorisierende System: Die Aargauer bevorzugten ein elektrisches Tram für den raschen Personenverkehr und die Luzerner eine normalspurige Bahn für rationellen Güterverkehr. Im Jahr 1912 wurde die Sursee-Triengen-Bahn AG gegründet und nahm den Betrieb im luzernischen Surental auf. Die Lage der Bahnhöfe abseits der Dorfzentren bedingte zumeist lange Fusswege. Eine noch in den 50er Jahren konzessionierte Fortsetzung ins aargauische Schöftland kam dann doch nicht zustande, und der Betrieb veraltete zunehmend ohne Modernisierungsperspektive (Bericht der Sendung Antenne von 1971). 1972 wurde der Personenverkehr von den Schienen auf die Strasse und damit wieder in die Dorfzentren verlegt. Als schweizweite Besonderheit wurde diese Strecke nie elektrifiziert, dehalb befördern nach wie vor Dieselloks die täglichen Güterzüge. Dank dem Nostalgiebahnbetrieb dampft es auch heutzutage immer mal wieder im Surental, sei es anlässlich der öffentlichen Dampffahrten oder für private Charterfahrten wie Hochzeiten, Geburtstage u.s.w.
Die ausführliche Geschichte der Sursee-Triengen-Bahn AG. Geschrieben von Daniel Zumbühl.
Bericht Antenne Dampfbahn von srf